Filme zu leise

Hallo

Wenn man sehr alte Rips hat, also aus Zeiten, in denen diese noch auf eine CD passten oder so gestückelt wurden, und diese mit neueren Releases vergleicht, dann fällt mir auf, dass die "neuen" Filme viel zu leise sind. Am Rechner muss ich meine Lautstärke meist um 50 % anheben.

Es ist teilweise so schlimm, dass ich über eine Normalisierung der Tonspuren nachdenke, denn wenn sich während des Guckens der Messenger auf dem PC meldet, ist das extrem laut und störend.

Das beobachte ich jetzt seit ca. 15 Jahren und hatte es bisher einfach so hingenommen, aber gibt es dafür einen Grund? Hin und wieder war es auch so, dass Hintergrundgeräusche oder -musik viel lauter waren als die Stimmen im Vordergrund.

Kennt ihr das auch? Woran liegt das?
 
Kenne ich leider auch zur Genüge - aber da es mir zu viel Aufwand ist und ich in meinem Archiv auch keine "tampered" Releases haben möchte lebe ich mit dem was diese hergeben ...
 
Das tritt vermehrt in AC3 und EAC3 Tonspuren auf, die DRC (Dynamic Range Compression) drin haben. DRC soll dafür Sorgen, das man den Dynamik Umfang für den "Hausgebrauch" schmal halten kann. Meist ist auch so, dass DRC behaftete Spuren global leiser sind, da Effekte ja minimiert werden. Sieht man sehr gut bei Audacity wie sowas aussehen kann. Um das zu veranschaulichen, hier einmal die AC3 Spur von Civil War, erst mit DRC und dann ohne DRC neu gerendert:
TSQMDAv.png

jp9rVi6.png
Wenn also dein Abspielgerät nicht in der Lage ist DRC zu entfernen, oder du am AVR da was falsch eingestellt hast, ist die Spur mau und leise. Gerade bei neueren Produktionen ist mir aufgefallen, das DRC dort "volle Breitseite" bietet, also wirklich so mau ist, das es wie TV Ton klingt. Lösungen dafür:

1. Soundanlage aufrüsten (ordentlicher AVR)
2. Entweder DRC bei den Spuren entfernen, oder die Spur DRC behaftet in der Lautstärke erhöhen.

Aber Achtung. Wird einmal etwas an einer DRC Spur geändert ohne das DRC vorher entfernt wurde, ist es im nachhinein nicht mehr möglich das DRC zu entfernen (das sind Metadaten im Stream die unwiderruflich entfernt werden).
 
Das ganze vollzieht in den letzten Jahrzehnten nicht nur im Filmbereich sondern auch bei der Musik und ist dort auch unter der Thematik "Loudness War" bekannt. :coffee:;)

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Ist ja klar, wenn ich die Lautstärke (bzw. korrekt Lautheitspegel) erhöhen will, muss ich mit der Dynamik runtergehen um Clipping zu vermeiden. Je grösser die Dynamik einer Tonspur ist, umso geringer muss die Grundlautstärke sein (also meist der Center, da dort das Gequassel ist). Manche Dubber haben das teilweise so auf die Spitze getrieben, das eine Explosion die Wände wackeln lässt, aber du normale Sprache nicht mehr wahrnehmen konntest. Das war auch mir too much dann, auch wenn es von der Dynamik und Räumlichkeit her korrekt ist, ist das für mich kein entspanntes Hörerlebnis, so dass ich teilweise die Center Spur mehrere Dezibel anheben musste. Die Kunst besteht jetzt darin, die Dynamik so hinzufrickeln das man schon "orten" kann ob etwas los ist oder nicht, aber gerade die Stimmen im Vergleich zum Effekt "unrealistisch" laut sein müssen, so das Gequassel immer verständlich ist. Aber ich bin kein Dubber und habe davon praktisch 0 Plan, kenne halt nur die Theorie und jammer dann halt bis jemand sich erbarmt und mir das so mischt wie ich das mag. :ROFLMAO: Bzw. liebe ich Dubber wie Kumbbl dafür, dem der Dynamik relativ "egal" ist, sondern seine Intention immer darin besteht, den DE Ton von der Dynamik und Klangtechnisch so nahe wie möglich an den O-Ton zu bekommen, denn O-Ton und unsere Syncros sind oft auch mal ganz andere Spuren.
 
Manche Dubber haben das teilweise so auf die Spitze getrieben, das eine Explosion die Wände wackeln lässt, aber du normale Sprache nicht mehr wahrnehmen konntest. Das war auch mir too much dann, auch wenn es von der Dynamik und Räumlichkeit her korrekt ist, ist das für mich kein entspanntes Hörerlebnis, so dass ich teilweise die Center Spur mehrere Dezibel anheben musste
Ich schaue mir meistens runtergeladene WEB Releases mit (E)AC3 Ton auf meinem TV über meinem Rechner in Stereo an.
Dabei muss ich oft die Lautstärke rauf und runter regulieren, weil die Action Szenen viel lauter als die Dialoge sind.
Um meine Nachbarn nicht zu stören setze ich oft einen Kopfhörer auf, aber selbst dabei stören mich die lauten Effekt Geräusche.
Wie kann ich die Dialoge gegenüber den Effekten priorisieren?
Geht das mit Staxrip?
 
Die einfachste Möglichkeit ist den Center Channel um ein paar Db anzuheben, KODI Player z.B. kann das.
 
Danke für die interessanten Erklärungen! Die Hälfte der Begriffe musste ich erstmal nachschlagen, aber jetzt sehe ich, worum es geht und ich halte es damit ähnlich wie @DonaldFaQ, dass das für mich das Hörerlebnis schmälert, wenn man ständig die Lautstärke aufgrund der Lautheit anpassen muss. Das nervt (mich) im Heimkino einfach.
 
@xhamster

Hier wurde zwar schon viel geschrieben, aber kurz gesagt die Studios packen auf die die Discs oder für VOD nicht die Kinotonabmischung drauf, sondern eine Heimkinoabmischung, was zu deinen besagten Problemen führen kann. Warum tun die Studios das? Weil sie davon ausgehen müssen, das der Heimanwender nur seine TV-Lautsprecher, eine Soundbar oder irgendwelches billiges 5.1 Equipment benutzt. Und das es auf diesen vielen unterschiedlichen Systemen immer gleich ''GUT'' klingen soll, wird der Ton für die Disc neu abgemischt ''KOTZ''.

BBC hat dazu mal einen Test gemacht, Link finde ich aber nicht mehr und hat dazu Heimkinoanwender in ein Studio eingeladen und deren Hörempfinden zu den Einzelnen Abmischungen machen lassen und was dabei rausgekommen ist war sehr erstaunlich. Ergebniss war am Ende, die Bitrate der Tonse sagt nichts über die Qualität und dem Dynamikumfang aus, mehr dazu aber weiter unten im Text.

Das Problem mit den zu leisen Stimmen bei Filmen ist aber ein allgemeines Problem der Studios und wurde hier schon mal in einer Frage behandelt. Das lässt sich nur mit einem anständigen AC-Receiver beseitigen. Der hebt dann in echtzeit die Stimmen für alle Kanäle entpsrechend an, damit man neben der Musik und den Effekten noch was versteht. So einen AV-Receiver habe ich zum Glück und möchte Filme ohne nicht mehr gucken. Der hebt bei mir sogar einzelne Geräusche und Effekte kristallklar an, so das man Filme wie im Kino genießen kann. Vorrausgesetzt man hat das richtige Equipment und kann auch ohne irgendwelche Nachbarn zu stören in entsprechender Lautstärke genießen. Sonst macht das ganze eben keinen Sinn.

Was die Dynamik der Tonse angeht habe ich schon vieles erleben dürfen und mich auch schon ordentlich gewundert. Es gibt Filme in der Heimkinoszene die sind sehr sehr beliebt was die Tonse angeht, wie z.B. Batman - The Dark Night, der dank Nolan die beste Abmischung hat.
Worauf ich aber bei der Dynamik hinaus will ist, es gibt Filme auf Disc die haben eine DTS-HDMA Tonse mit 4.5mbit, was auf dem Papier wirklich ein Genuss für mich ist, aber wenn schlecht abgemischt kann es nicht besser wie eine AC3 mit 256kbs von Disney+klingen.
Dann gibt es aber Filme die hauptsächlich nur für VOD erscheinen und wie bei Disney eine unterierdische Bitrate haben, aber ich schon gestaunt habe wie geil der Dynamikumfang dieser Tonse war.

Bitrate einer Tonse sagt nie was über die Qualität aus, gleiches Spiel kennen wir auch beim Bild.

Am Ende des Tages stelle ich immer wieder fest, oftmals wurde die originale Tonse vom z.B. amerikanischen Studio perfekt abgemischt und wenn dann der deutsche Vertrieb die deutsche Tonse abmischt kommt leider sehr oft nur Müll dabei raus. Dabei müssen die nichts anderes tun als ihre Stimmen einfügen und nicht gleich alles kaputtmischen und die die Bitrate halbieren.
In solchen fällen freue ich mich dann über Dubber in der Szene die ihre Arbeit verstehen und aus der deutschen und originalen Tonse eine perfekte symbiose schaffen und am Ende hat man einen Film mit dem besten Bild und dem besten Ton der so nie auf dem Markt zu kaufen sein wird.


Kleine Anmerkung noch zu den Studios in den USA. Deren Qualität hat in den letzten Jahren merklich nachgelassen was Bild und Ton angeht, außer es sitzt der Regisseur selbst mit dabei und hat sein Auge drauf.
Tut er dies nicht erscheinen Fehlerhafte Discs wie z.B. bei Herr der Ringe, Rocky und noch vielen anderen Filmen.
Die Studios glauben der dumme Heimkinouser würde die Fehler z.B. beim Ton nicht erkennen, tun sie aber und so wurden z.B. oben besagte Discs aus dem Verkehr gezogen und neu abgemischt.
Gleiches Spiel gibt es auch beim Bild, da ist die Thematik noch viel gravierender aber das wäre ein Thema für sich und würde den Rahmen hier sprengen.
 
Ich finde das wirklich sehr interessant, auch wenn ich mich nicht zu den Audiophilen zähle. Mir reicht Stereo völlig aus, aber die Hintergründe zu verstehen ist sehr interessant, z.B. dass Dubbed manchmal besser ist als das Original. Vielen Dank für die Erklärungen!

Beim Bild ist mir aufgefallen, dass man manchmal HD-Matsch bekommt. HD-Auflösung, aber sehr kriselig, was ich nicht verstehe. Ich will doch generell bei jedem Format z.B. 32-Bit pro Pixel und Keyframe haben. Warum wird da anscheinend so viel interpoliert oder sind das einfach hochskalierte SD-Rips?
 
@xhamster

Was du mit "griselig" meinst ist das sogenannte "Film grain".
Das wird heutzutage als Stilmittel genommen und stammt eigentlich noch aus einer Zeit als Filme auf analogen Film ein sogenanntes Filmkorn aufwiesen, was eben technisch bedinkt vorhanden war.
Nur heutzutage wird es gerne noch als Stilmittel eingesetzt, was wie ich finde bei dem einen oder anderen Film sehr gut passt.

Klar mögen viele dieses glattgebügelte und klare Bild haben, aber das ist einfach Geschmackssache.
 
Glattgebügeltes Bild ist Megageil, sofern der Film digital gedreht wurde. Z.B. ist die UHD von Guardians of the Galaxy Vol. 2 für mich immer noch die Referenzscheibe wie 4K in HDR auszusehen hat (obwohl das sogar nichtmal natives 4K ist). Oder das kristallklare Bild von Deadpool, generell das ganze Marvel Zeugs hat eine immens gute Bildqualität. Problematisch wird es halt bei analog gedrehten Filmen, da der Grain bestandteil des Bildes ist. Das im Post Processing rauszukriegen ist ohne AI schier unmöglich und selbst mit ist der Grad äusserst schmal zwischen Detailreich scharf und Wachsfigur Scharf (siehe Terminator 2 oder die alte Predator BD). Ich habe auch bei meinen Upscales genau mit der Thematik zu kämpfen, um das Bild detailreich scharf zu kriegen muss man DNR nutzen, ansonsten wird auch der Grain mitgeschärft und das sieht dann genauso künstlich aus wie die Twister BD von Turbine. Also suche ich einen Grad mit DNR der den Grain relativ gut entfernt ohne die komplette Struktur zu entfernen und haue im Post Processing aber wieder Grain rein weil das Bild sonst unruhig wirkt. Die 3 Cameron Upscales (Titanic / True Lies / Aliens) wurden augenscheinlich genau so angefertigt, nur wurde am Ende zu wenig Grain reingeprügelt, so dass öfter Wachsgesichter und fehlende Details direkt ins Auge fallen. So oder so ist ein nativer 4K Scan vom analogen Material das beste was man machen kann, diese Macht haben allerdings nur die Studios.
 
Aber ist es nicht so, dass das Rohfilmmaterial noch deutlich höhere Auflösungen zulässt, was darum auch regelmäßig bei alten Filmen neu ausgewertet wird, um dann mit einer "Remastered" um die Ecke zu kommen?
 
@xhamster

Ja Filme werden auch heute immer noch auf analogen Film aufgenommen, machen viele Regisseure. Natürlich gibts auch Regisseure die schon digitale Technik benutzen, aber analoger Film hat immer noch seine Beliebtheit.

Alte Filme auf 35mm oder 70mm können heutzutage mit digitaler Technik neu abgetastet werden, wie z.B. beim Film "Taxi Driver" von 1976. Ich nehmr gerade diese Film als Beispiel, weil dieses 4K Remastered eines der Beispiele ist wie geil das Endergebnis sein kann.
Das Bild sieht einfach unheimlich klar und glattgebügelt aus und man denkt der Film wurde erst gerade heute gedreht.
Je nach Ausgangsmaterial des analogens Films kann in 2K, 4K oder in seltenen Fällen mit 5K abgetastet werden.
Kommt halt immer darauf an wie gut das analoge Ausgangsmaterial ist und was es noch hergibt.

Bei neueren Filmen kommt es noch darauf an in welcher Ausgangsquälität 2k oder 4k gedreht wurde, um dann am Ende daraus nachträglich eine brauchbare 4K-Disc auf den Markt zu bringen.

Oftmals kann es nämlich sein das die BD deutlich besser ist als die UHD.
Bestes Beispiel der Film "Life" von 2017, da hat die BD ein deutlich besseres Bild [Farben und Details] als die UHD.

Zudem bietet die UHD manchmal die schlechtere Tonse als die BD, manchmal aber auch die bessere Tonse.
Das machen sich dann die Dubber zunutze und basteln aus der BD und UHD einfach das Beste zusammen.


@DonaldFaQ

Oh ja das mit den Wachsfigurgesichter ist so eine Sache. Die Studios knallen beim remaster einfach ihre Tools drüber wie z.B. bei Terminator 1 ganz schlimm der Fall war.
 
Bei vielen alten Filmen wurden einfach denoiser eingesetzt. Da hast dann nur Wachsgesichter. Da ist AI wirklich mal sinnvoll (auch wenn AI heutzutage für jeden Scheiss beworben wird). Analoge Filme hochzurechnen ist echt ne Pest, digitale Filme sind 0 Problem.
 
Hallo ich habe auch schon öfter's bemerkt das manche Filme die hier als Upload zu finden sind als auch Serien die nicht so alt sind auch manchmal sehr Leise sind über'n PC woran liegt das?

Wurde das schlecht gerippt oder was sind hierfür die Ursachen? Manche Folgen kommen Beispielsweise laut heraus andere widerum nicht?
 
@Cena90

Das hat nichts mit den Filmen und Serien zutun, eher mit deinen Setup am PC. Serien und Filme Quelle VOD werden untouched so wie es die Quelle anbietet angeboten und bei einer Quelle Disc wird die Tonse auch nicht verändert. Höchstens bei Rips kann es sein das der Ton in ein kleineres Format umgewandelt wird. Bei Remux bleibt alles wie die Source. 🤷‍♂️
 

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